Ein Talk zu Stadt und Politik, Spiel und Ernst

So 25.11.2018
15h
Eintritt frei
Auf Deutsch
Louis Buffier, Ne travaillez jamais (Les conseils superflus), ca. 1966, Courtesy Arsenale Institute for Politics of Representation

Wer gestaltet unsere Städte? Das Paris der 1950er und 60er Jahre war der Boden, auf dem die Überlegungen der Situationistischen Internationale zur Zukunft der Stadt reifen konnten. Heterogene Quartiere, Milieus und Freiräume standen in Kontrast zu den Auswüchsen der Konsumgesellschaft und politischer Planungen, die die Stadt lediglich zur Transitzone zwischen Schlaf- und Arbeitsorten machten.

Guy Debord sah Paris „vor dem Fall ins Spektakel“ , also vor der völligen Vereinnahmung durch Konsum und Marktwirtschaft. Die Situationistische Internationale experimentierte daher mit Praktiken, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Sie begriff die Stadt in erster Linie als Lebenswelt und freiheitlichen Spielraum, in der sie ihre Ideen umsetzen wollte, z.B. durch die Umgestaltung von Stadtplänen anhand von Parametern wie Aufenthaltsqualität oder die Umnutzung von Räumen. Viele Praktiken der Situationistischen Internationale sind heute weit verbreitet und haben auch Eingang in Architektur und Städtebau gefunden. Wesentliche Veränderungen und ein grundsätzliches Umdenken in Bezug auf ein gerechtes städtisches Zusammenleben werden jedoch vor allem von Zusammenschlüssen engagierter Bürger*innen angestoßen.

Im Rahmen von The Most Dangerous Game. Der Weg der Situationistischen Internationale in den Mai 68 diskutieren urbane Aktivist*innen über das Berlin von heute. Welche Ideen von Stadt prägen heute das urbane Leben? Welchen Transformationsprozessen ist diese Stadt mit ihrer wechselvollen Geschichte unterworfen? Welche Akteur*innen treiben sie an? Ein Talk zu Stadt und Politik, Spiel und Ernst zum Austausch von Perspektiven und Durchspielen von Utopien.

Mit Christophe Kotanyi (allmende e.V.), Joshua Kwesi Aikins (Bündnis Decolonize the City), Christiane Hütter ( Invisible Playground ), Christine Scherzinger (FU Berlin) und Denis Petri (Changing Cities).