Präsentationen, Roundtable

Communal Villa: Production and Reproduction in Artists’ Housing

Mit Pier Vittorio Aureli, Martino Tattara (Dogma), der Initiative Realism Working Group mit Florian Schmidt, Moderation: Nikolaus Hirsch

Sa 24.10.2015
Auditorium
16h
Eintritt: Tagesticket 9€/7€ inkl. Ausstellungsticket & Begleitheft zur Ausstellung
Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung

Die Architekten Vittorio Aureli und Martino Tattara des Büros Dogma in Brüssel, die Realism Working Group und Florian Schmidt präsentieren „Communal Villa“, das 1:1-Modell einer Künstlerwohnung. Künstlerisches Arbeiten dient hier als Beispiel für eine biopolitische Konfiguration, in der Leben und Arbeiten nicht mehr klar zu unterscheiden sind. „Communal Villa“ stellt schon den bloßen Gedanken eines Hauses als privater, von der Welt des Produzierens getrennter Sphäre in Frage.

Die Realism Working Group wurde 2007 als selbstorganisierte Freie Klasse an der Frankfurter HfBK Städelschule gegründet. Seitdem arbeitet die Gruppe in Workshops, Seminaren und Ausstellungen zum Verhältnis von Kunst und Realismus. Vor dem Hintergrund der rapide voranschreitenden Gentrifizierung in Frankfurt am Main beschäftigt sich die Gruppe intensiver mit Möglichkeiten kollektiver Aneignung von Wohn- und Arbeitsräumen.

Florian Schmidt ist Stadtsoziologe und Stadtaktivist. 2011 gründete er die Initiative Stadt Neudenken mit. Seit 2009 leitet er das Projektbüro Kreativquartier Südliche Friedrichstadt, welches das erste Konzeptverfahren der Berliner Liegenschaftspolitik initiiert hat und dieses bis heute begleitet. Von 2007 bis 2010 koordinierte er die Initiative Berliner Kunsthalle. Er ist Mitinhaber von Urbanitas Berlin Barcelona - Büro für lokale Entwicklung, Kulturproduktion und Kommunikation und Gründungsmitglied des Creative Board Friedrichshain-Kreuzberg. Seit März 2014 ist Florian Schmidt Atelierbeauftragter des bbk berlin.

Pier Vittorio Aureli und Martino Tattara verfolgen seit Gründung des Architekturbüros Dogma die Entwicklung eines ganzheitlichen Konzepts zur zeitgenössischen Stadt. In den letzten Jahren hat sich das Büro vor allem mit der Wohnungsfrage und neuen Wohnformen jenseits traditioneller Ein- und Mehrfamilienhäuser bzw. Eigentumsverhältnisse auseinandergesetzt. Neben seinen zahlreichen Projekten führte Dogma eine kritische Untersuchung der Geschichte des Wohnens und der Bedingungen des Hauswesens durch.