24.–26.3.2006

Kulturelles Gedächtnis

Ein internationales Symposium in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung

Am Eröffnungswochenende bildet eine dreitägige Konferenz ein einführendes Forum, in dem zentrale Aspekte des Themas "Kulturelles Gedächtnis" in China diskutiert und reflektiert werden.

Dieses Thema wird von allen zeitgenössischen Kunstproduktionen in China zwangsläufig berührt, da in den Bereichen Bild, Musik und Oper, Philosophie oder Schrift jede künstlerische Arbeit immer auch eine Auseinandersetzung mit unterschwellig präsenten Traditionen ist. Die Konferenz wird diesen unsichtbaren Wirkungslinien nachgehen und ihre Relevanz für die gesellschaftliche wie künstlerische Gegenwart Chinas diskutieren. Von besonderer Bedeutung wird dabei auch die Frage nach dem Gebrauch von Historiographie in China sein, mit der Erinnerung konstruiert wird. „Wer darf sich erinnern?“ oder „An was darf oder soll man sich erinnern?“ sind relevante Fragen in diesem Zusammenhang, die nicht erst seit der Kulturrevolution und einer staatlich verordneten Kultur eine wichtige Rolle spielen. Kulturelles Gedächtnis – verstanden als sowohl kollektiver, wie auch individueller Prozess – ist kontinuierlich Veränderungen unterworfen, auch wenn es sich im Kern auf einen Bestand von Basis-Elementen zu gründen scheint. So ist die kulturelle Erinnerung im traditionellen China verschieden von jener des modernen China. Ebenso verändern sich die Gewichtungen und Konturen über die Generationen hinweg. So wird die Konferenz auch nach diesen Veränderungen fragen, um nachzuspüren, wie und wo Erinnerung in den verschiedenen Kontexten jeweils verortet wird.