27.–28.9.2007

Fluxus

Netzwerke zwischen West und Ost

Konferenz
In englischer Sprache

Fluxus wird hier als global operierendes Netzwerk thematisiert, das in den 60er Jahren Künstler insbesondere aus Asien, Nordamerika, West- und Mittelosteuropa miteinander verband. Im Zentrum stehen Präsentationen/Performances von Fluxus-Künstlern und mittelosteuropäischen Künstlern, die ab den 60er-Jahren in internationalen, die Grenzen der politischen Systeme überschreitenden Kooperationen tätig waren, sowie Vorträge von internationalen Kunstwissenschaftlern. Dabei wird zugleich die Inspiration deutlich, die Fluxus auch heute noch für junge Künstler darstellt.

Fluxus hat eine besondere Beziehung zu New York: Hier wurden 1961 das Loft der japanischen Künstlerin Yoko Ono in der Chambers Street und die AG Gallery des gebürtigen Litauers George (Jurgis) Maciunas zur Keimzelle eines bald international agierenden Künstlernetzwerks. Hier wurden Events, Performances, Kompositionen und Ideen von Aktionsmusikern/Künstlern/Anti-Künstlern präsentiert, die ab 1962 – seit der Konzertreihe „Fluxus. Internationale Festspiele Neuester Musik“ im Museum Wiesbaden – unter dem Namen FLUXUS bekannt werden sollten. Und New York blieb ein wesentlicher Knotenpunkt dieses Netzwerks. Hier baute Maciunas den Flux Shop auf, von New York aus wurden zahlreiche Ideen, Events, Partituren und Objekte postalisch vertrieben. Nicht zuletzt legte Maciunas den Grundstein für SoHo als Künstler- und Galerienviertel, als er dort mit seiner Fluxhouse Cooperative mehrere Häuser kaufte, um Künstlern, Filmemachern und Tänzern Lebens- und Arbeitsräume zu bieten.Die Natur der Fluxus-Arbeiten – Events (kurze Handlungsanweisungen), kleine Editionen, musikalische Partituren, Zeitschriften – ermöglichten es, Ideen und Werke postalisch zu verbreiten. So war auch eine Rezeption jenseits des Eisernen Vorhangs möglich, und Mittel- und Osteuropa wurden in das globale Fluxus-Netzwerk eingebunden. So kam es zu frühen Kontakten vor allem im Rahmen der Neuen Musik, später fanden Fluxus-Konzerte in Vilnius (1966), Prag (1966), Budapest (1969) und Poznan (1977) statt.

Mit: Alison Knowles, Geoffrey Hendricks, Tamás St. Auby, Vytautas Landsbergis, Thomas Kellein, Eric Andersen u.v.a.

Konzept: Petra Stegmann

Die Konferenz ist eine gemeinsame Veranstaltung des Künstlerhauses Bethanien und des Hauses der Kulturen der Welt. Sie ist eingebunden in die Ausstellung FLUXUS EAST. FLUXUSNETZWERKE IN MITTELOSTEUROPA, die vom 27. September bis 4. November 2007 im Künstlerhaus Bethanien gezeigt wird sowie in das Programm New York des Hauses der Kulturen der Welt. Weitere Partner der Konferenz sind: Collegium Hungaricum, Berlin, das Polnische Institut in Berlin, die Litauische Botschaft sowie das Art Forum Berlin.