02.–03.12.2006

meine Baustelle #2: mein Haus

meine Baustelle stellt im zweiten Teil der Reihe die Verortung des Menschen in den Mittelpunkt.

mein Haus ist das Wochenende überschrieben, das nach der Funktion und Bedeutung, Transformation und Gestaltung des konkreten Ortes in einer globalisierten und mediatisierten Welt fragt: Wie wollen wir leben – und unser unmittelbares Lebensumfeld gestalten? Auf welche Weise verändern wir uns selbst dabei - und was bedeutet dieses Postulat der Selbstgestaltung auf einer gesellschaftlich-politischen Ebene? Welche Bedeutung hat umgekehrt der Ort als Lebensmittelpunkt heute, wo rund um die Welt über 200 Millionen Menschen Zuflucht und Arbeit in fremden Ländern suchen und weit mehr Migranten und Migrantinnen im eigenen Land sind?

Eine Serie von Präsentationen umkreist das Wechselverhältnis zwischen leiblichem und architektonischem, städtebaulichem Körper, zwischen dem Selbst und seinem Ort. Dabei geht es um geo- und ethnografische Differenzen, um Spielregeln und Rituale, die Orte konstituieren. Diese Themen werden nicht nur durch die verschiedenen Fachperspektiven der Experten unterschiedlich betrachtet, sondern ebenso auch durch die bewusst subjektiv formulierte Frage: Was bedeutet ‚mein Haus’ für mich?

Eine der derzeit ungewöhnlichsten Performance-Inszenierungen spielt parallel zu den Präsentationen und auch am nächsten Tag an unterschiedlichen Orten der Baustelle HKW. Hamed Taheri geht bei „Avenir! Avenir!“ von der These Hannah Arendts aus, dass wir alle in Lagern leben, jeder Migrant ist. „Zukunft“ im Leben auf den Treppen, im Labyrinth der Migration.

Und die filmische Langzeitdokumentation “House” von Amos Gitai zeigt Lebensschichten - palästinensische und israelische - als Geschichte eines Hauses in Jerusalem.