Mordor kommt und frisst uns auf

Ziemowit Szczerek | Thomas Weiler

„Ich hielt vor dem Lebensmittelladen. Wie immer, wie überall auf dieser Welt, hockten davor ein paar Jungs, die nichts mit sich anzufangen wussten und notdürftig die Zeit totschlugen. ‚Schau dir das an Taras‘, sagte ich, ‚das Slawische. Siehst du? Es existiert.‘“

Mordor kommt und frisst uns auf

Jurykommentar

Der polnische Journalist Ziemowit Szczerek erzählt von Reisen in die Ukraine und von der Suche nach der „slawischen Seele“, dem Eigenen. Beiläufig oder mit Punk-Attitüde, spöttelnd und sarkastisch skizziert er in ruppiger Sprache den post-sowjetischen Osten. Diese originelle literarische Stimme, von Thomas Weiler treffsicher, ebenso rauschhaft wie aufschlussreich übersetzt, erschließt eine vielschichtige, kaum bekannte Region Europas. In einer neuen respektlosen Sprache spricht sie von Traditionen und Identitäten. — Jens Bisky

Ziemowit Szczerek, Foto: Sebastian Frąckiewicz

Autor: Ziemowit Szczerek

Ziemowit Szczerek, geboren 1978, ist streitbarer Intellektueller, Schriftsteller und Journalist. Er publiziert unter anderem in der Zeitschrift Nowa Europa Wschodnia (dt.: Neues Osteuropa) und der Wochenzeitung Tygodnik Powszechny. Szczerek ist fasziniert vom Osten Europas, vom Gonzo-Journalismus sowie von geopolitischen, geschichtlichen und kulturellen Kuriositäten, wie er selbst sagt. Für Mordor kommt und frisst uns auf wurde er mit dem polnischen Literaturpreis Paszport des Wochenmagazins Polityka ausgezeichnet und für den Nike-Preis, die wichtigste literarische Auszeichnung Polens, nominiert.

Zuletzt erschienen:

  • Międzymorze. Podróże przez prawdziwą i wyobrażoną Europę Środkową [Intermarium. Reisen durch das wahre und das vorgestellte Mitteleuropa]. Wołowiec: Czarne 2017
  • Tatuaż z tryzubem [Tätowierung mit Dreizack]. Wołowiec: Czarne 2015
  • Siódemka [Die Sieben]. Kraków: Korporacja Ha!art 2014

Thomas Weiler, Foto: Sasha Gubskaya

Übersetzer: Thomas Weiler

Thomas Weiler, geboren 1978 im Schwarzwald, absolvierte nach seinem sozialen Friedensdienst in Minsk ein Übersetzerstudium für Russisch und Polnisch. Seit 2007 arbeitet er als freier Übersetzer und engagiert sich insbesondere für die Vermittlung belarussischer Literatur. Außerdem übersetzt Weiler Gedichte für das Internetportal Lyrikline.org, für Anthologien und Zeitschriften wie Sinn und Form, Literatur und Kritik und Akzente.
Gemeinsam mit zwei Kolleginnen gestaltet er das Programm des Übersetzerzentrums auf der Leipziger Buchmesse. Er lebt mit seiner Frau und drei Kindern auf dem Pleißenhof in Markkleeberg, südlich von Leipzig.

Zuletzt erschienen:

  • Ziemowit Szczerek: Mordor kommt und frisst uns auf, Voland & Quist 2017 [Przyjdzie Mordor i nas zje, Krakau 2013]
  • Alexandra Litwina; Anna Desnizkaja (lll.): In einem alten Haus in Moskau (in Zusammenarbeit mit Lorenz Hoffmann), Gerstenberg 2017 [История старой квартиры Moskau 2016]
  • Piotr Karski: Berge, Moritz 2017 [W góry! Warschau 2016]
  • Piotr Socha: Bienen, Gerstenberg 2016 [Pszczoły, Warschau 2015]
  • Marcin Szczygielski: Hinter der blauen Tür, FISCHER Sauerländer 2016 [Za niebieskimi drzwiami, Warschau 2010]
  • Aleksandra Mizielińska, Daniel Mizieliński: Unter der Erde · Tief im Wasser, Moritz 2016[Pod ziemią · pod wodą, Warschau 2015]
  • Viktor Martinowitsch: Mova 墨瓦, Voland & Quist 2016 [Мова 墨瓦, Minsk 2014]