Tatort: Schlachtfeld. Deutsche Nationalbibliothek, Leipzig

Lesung und Diskussion mit Nicole Heesters, Peter Lohmeyer, Gerd Hankel (Hamburger Institut für Sozialforschung) und Thomas Feist MdB (CDU), Moderation: Hubert Spiegel (FAZ)

Hubert Spiegel (links), Nicole Heesters (Mitte) und Peter Lohmeyer (rechts) in der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig, © PUNCTUM / Stefan Hoyer

Dr. Thomas Feist, seit dem Jahr 2009 direkt gewählter Bundestagsabgeordneter der CDU für den Wahlkreis 153 (Leipzig II) vertritt in Berlin das Thema Berufsbildung. Daneben ist er im Bildungs- und Forschungsausschuss für die Themen Internationalisierung zuständig und Sprecher der Unionsabgeordneten im Unterausschuss für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik. In der DDR politisch verfolgt, waren ihm der Gang ans Gymnasium bzw. ein Studium verwehrt, weshalb er eine Lehre zum Heizungsmonteur ablegte und mehrere Jahre in diesem Beruf arbeitete. Später arbeitete er als Ausbilder im Bereich Bau für schwererziehbare und lernbehinderte Jugendliche, außerdem als Jugendbildungsreferent bei der evangelischen Landeskirche Sachsen. Im Jahr 2000 legte er das Studium der Musikwissenschaft, Theologie und Soziologie ab und promovierte 2005 zum Dr. phil.. Als politischer Quereinsteiger kam er 2007 zur CDU und setzt sich dort v.a. für kulturelle und berufliche Bildung ein.

Gerd Hankel, Dr. jur., Dipl.-Übersetzer, wurde 1957 geboren und studierte an den Universitäten Mainz, Granada und Bremen. Von 1984-1988 war er als Dolmetscher tätig (Französisch/Spanisch) und Lehrer an einer Höheren Handelsschule, seit 1993 ist er freier Mitarbeiter und seit 1998 wissenschaftlicher Angestellter des Hamburger Instituts für Sozialforschung. Von 2000 bis Ende 2001 war Hankel Mitarbeiter im Team der Ausstellung Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskriegs 1941-1944. Er ist Autor zahlreicher Publikationen zum humanitären Völkerrecht und zum Völkerstrafrecht. Zurzeit arbeitet er an einer Untersuchung über den Umgang Ruandas und der internationalen Gemeinschaft mit dem Völkermord in Ruanda 1994 (erscheint 2016).

Nicole Heesters, in Potsdam geboren, spielte bereits als Jugendliche kleinere Rollen in deutschen Filmen. Ihre Schauspielausbildung erhielt sie am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Erste Theaterengagements führten sie unter anderem ans Wiener Volkstheater und das Düsseldorfer Schauspielhaus. Es folgten Arbeiten an zahlreichen Bühnen, unter anderem am Schauspielhaus Graz, Thalia Theater Hamburg, Schauspielhaus Bochum, dem Theater in der Josefstadt und den Bühnen der Stadt Köln. Aktuell ist sie am Schauspielhaus Düsseldorf als Staatsanwältin Nelson in Ferdinand von Schirachs Terror zu sehen. Parallel zum Theater arbeitet Nicole Heesters für Film, Fernsehen und als Hörspielsprecherin. Als Kommissarin Buchmüller war sie die erste Tatort-Ermittlerin überhaupt. Seit 1973 ist Nicole Heesters Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg. In letzter Zeit wurde sie unter anderem mit dem Hamburger Rolf-Mares-Preis sowie dem Wiener Nestroypreis als beste Schauspielerin ausgezeichnet. 2014 erhielt sie außerdem die Ehrung als beste Schauspielerin auf dem Fajdr International Theatre Festival, Teheran mit der Mannheimer Inszenierung Bernarda-Albas-Haus, die im Januar 2014 dort gastierte. Im Februar 2015 wurde Nicole Heesters mit dem Louise-Dumont-Goldtopas, der ältesten Auszeichnung für Schauspielerinnen im deutschsprachigen Theater, ausgezeichnet.

Peter Lohmeyer, 1962 als Pfarrerssohn geboren, ist im Ruhrgebiet aufgewachsen. Nach der Ausbildung an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum hat er sich im Doppelpass zwischen Theater und Film über die Jahre in die erste Liga der deutschen Schauspielkunst geschossen. Trotz mehrerer Filmpreise hat er es geschafft immer den Ball flach zu halten und lebt glücklich nach der Devise: Wir sind viel zu sehr damit beschäftigt Fehler zu vermeiden, anstatt sie zu machen!

Hubert Spiegel, 1962 in Essen geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Soziologie in Tübingen und Freiburg. Seit 1988 arbeitet er für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und war ab Oktober 1993 Redakteur im Feuilleton. 1994 wurde er Redakteur im Literaturblatt, dessen Leitung er 2001 übernahm und Ende 2008 wieder abgab; seither ist er Redakteur im Feuilleton. Spiegel ist Herausgeber der Bände Welch ein Leben. Marcel Reich-Ranickis Erinnerungen, Lieber Lord Chandos. Antworten auf einen Brief, Mein Lieblingsbuch, Begegnungen mit Marcel Reich-Ranicki, Kafkas Sätze sowie des E-Books Marcel Reich-Ranicki und die Frankfurter Allgemeine Zeitung. 2005 wurde Spiegel mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet.