F.S.K.

F.S.K. (Freiwillige Selbstkontrolle) ist eine Art School Band aus München, die 1980 in der Redaktion des Underground Magazins Mode & Verzweiflung zusammenkam und verstörende Losungen einer neuen Dissidenz ausgab wie: Wir sagen Ja zur modernen Welt, oder: Heute Disco, morgen Umsturz, übermorgen Landpartie. Die Idee der italienischen Futuristen, Venedig zu fluten, fand bei ihnen fröhlichen Anklang. Und also erhoben sie die seriöse Forderung, Theater zu Parkhäusern umzuwandeln. Die futuristische Entwicklung sogenannter Lärmtöner (in produktiver Abwandlung der Geräusche der industrialisierten Großstädte, aber auch der völlig neuartigen Kriegsmaschinen des Ersten Weltkriegs) trug ein zentrales Moment der abweichenden Popmusik in deren aufkommenden Diskurs: die Übersteuerung, die Verzerrung, Bring the Noise.
Das hedonistische Partisanentum der Band F.S.K. wirkte sich besonders in ihrem eklektischen Hakenschlagen aus (Postpunk to Rhythm & Blues, Country & Western to Techno Soul) und fand in den 1980er Jahren in England ... sowie in den 1990ern in den USA, wo ihre Musik im transatlantischen Feedback der G.I. Songs US-amerikanischer Besatzungssoldaten stand, zu einer abermals neuen, postmodernen Fasson. Zurück in Deutschland, nahm ihre Musik abstraktere Formen an, die sich mit dem aktuellen Album Akt, eine Treppe hinabsteigend, als kubistisch bezeichnen ließen: Ästhetische Linien, die über Luigi Russolo und Iannis Xenakis, Sun Ra und Larry Heard zu den Glitches aktueller Bass Music führen. In der klassischen Besetzung einer Rock and Roll Band setzen F.S.K. heute all diese Threads musikalisch um.
Die Band besteht nach wie vor aus den vier Gründungsmitgliedern Justin Hoffmann, Thomas Meinecke, Michaela Melián und Wilfried Petzi, Carl Oesterhelt kam 1991 dazu.

100 Jahre Gegenwart. Der Auftakt

Ein Haufen Scheiß und ein zertrümmertes Klavier | Vincent: Krieg und Gegenwart

F.S.K., Trümmer

Konzerte

3.10.2015