1.4.–14.5.2006

Jugendprogramm

MemoryScape und Der Traum der roten Kammer

Wovon ist das kulturelle Gedächtnis einer Gesellschaft geprägt, und: wer entscheidet, was dazu gehört oder nicht? Wie finden sich unterschiedliche Elemente der kollektiven Erinnerung in unterschiedlichen Kunstformen wieder? Zwei kreative Projekte für Schulklassen nähern sich durch Workshops und Präsentationen diesen Fragen.

Die Visualisierung des kollektiven Gedächtnisses junger Menschen steht im Vordergrund des Projekts MemoryScape, das die Arbeiten der Ausstellung als Ausgangspunkt eigener künstlerischer Recherchen der Jugendlichen nimmt. In ihrer Zusammenarbeit mit Künstlern bei MemoryScape wird deutlich, welche Bedeutung Denkmäler und Wahrzeichen für die jungen Teilnehmer haben. Und: Welche Rolle spielt ihre Herkunft (Migrationshintergrund, Wohnumfeld) bei der Auswahl der Motive? Gibt es Differenzen zwischen den Erinnerungssymbolen der jungen Generation und der Erwachsenen? Wie ist das Verhältnis zwischen individuellen Erinnerungsspuren und der visuellen Gestalt der Stadt? MemoryScape antwortet so auch auf allgemeinere Fragestellungen: Verliert eine ganze Generation durch die Überflutung mit Bildern von Magazinen, aus dem Fernsehen und dem Computer ihr Gedächtnis? Was bedeutet das für den Zusammenhalt einer Gesellschaft, die sich ja zumeist durch eine gemeinsame Erinnerung definiert?


Der Roman Der Traum der roten Kammer ist die literarische Vorlage eines Stücks, das der Künstler Zhao Zhigang im April zeigen wird. Über den Zugang zum chinesischen Musiktheater - vermittelt durch Musiker, Experten, Kostümbildner, Komponisten und Tänzer - rückt auch die europäische Oper wieder stärker ins Bewusstsein der jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Mit praktischer, „spielender“ Annäherung an beide Theaterformen werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten erarbeitet.