Panel

Art und Economy

Probleme und Nutzen in den Beziehungen zwischen Kunst und ihrem Markt

So 16.9.2007
So 16.9.2007
12h
- 15:00 h, Eintritt frei

12h – 13h Narrative Runde Künstler und Künstler als Kuratoren reflektieren Erfahrungen aus der Praxis
Teilnehmer: Coco Kühn, Nikki S. Lee, Michael Petry, Predrag Pajdic
Moderation: Shaheen Merali
(in englischer Sprache mit Simultanübersetzung)

13.15h - 15h Meta-Narrative Runde Kuratoren, Sammler, Kunstkritiker und Kunstwissenschaftler reflektieren die Beziehung von Kunst und Ökonomie
Teilnehmer: Katja Blomberg, Harald Falckenberg, Julia Höner, Friedrich Loock
Moderation: Jörg Heiser
(in deutscher Sprache mit Simultanübersetzung)

Der bemerkenswerte Besucherzuwachs bei Kunstvernissagen wurde in einer Reihe von Zeugnissen aus der Kunstwelt festgestellt, darunter auch in folgender Bemerkung von Carol Kino: „Natürlich lässt sich nur schwer sagen, welches Bedürfnis zuerst da war: Kunst zu erwerben oder sie zu erleben. Aber seit dem 11. September 2001 wächst in New York der Appetit auf beides – und beide Extreme sind nach wie vor charakteristisch für die heutige Kunstszene. Eine interessante Entwicklung ist die drastisch gestiegene Popularität öffentlicher Kunst. […] die Öffentlichkeit zeigt sich der Kunst gegenüber aufgeschlossener und neugieriger.“ [1] Diese Bemerkung wirft eine Reihe von Fragen auf, wenn man sie mit dem Phänomen verbindet das allgemein als überhitzter Kunstmarkt bezeichnet wird, wo Aktionshäuser bei Verkäufen jüngst die Milliarden Dollar-Marke erreicht haben.

Im Zeitgeist des gegenwärtigen Ausstellungsbetriebs finden sich diese Entwicklungen gespiegelt, nehmen oft sogar eine Vorreiterrolle ein. Die Ausstellung als „Event“ und nicht als visuelle Spekulation – sowie die Kunst, die für solche Ausstellungen gemacht wird und die zugleich ein neues Kapitel der Kunstgeschichte schreibt – lassen sich am besten entsprechend ihrer populistischen Aufmachung als große „Shows“ in unzähligen „Showrooms“ verstehen. Zunehmend stehen nicht mehr die Werke selbst im Mittelpunkt der Interpretation von Kunst und damit auch der Weiterentwicklung der Kunstgeschichte, sondern die KünstlerInnen und ihr Orbit (von Museumsquartieren über schwergewichtige Kataloge und als „Kunstmessen“ bezeichnete Zeltlager bis hin zur Galerienszene). Die Kunstgeschichte definiert sich in ihren zeitgenössischen analytischen Parametern im Umfeld einer zunehmend mediengesättigten und nach Marketing-Ködern agierenden Gesellschaft. Als solche orientiert sie sich an den Individuationen in der Art der Frankenstein’schen Schöpfung, deren Lebenslauf nicht mehr eine/n KunsthistorikerIn, sondern die PR-Abteilung zusammenstellt.

[1] Carol Kino: Kunst und Geld in New York in B. Scherer/ D. Diederichsen (Hg.) (2007): NYC – Das vermessene Paradies. Position zu New York, Berlin: Theater der Zeit

Eine Veranstaltung im Rahmen der „Asien-Pazifik-Wochen 2007 – Asien-Pazifik verändert die Welt“. Die Asien-Pazifik-Wochen werden unterstützt von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin DKLB.