Präsentationen, Diskussionen

/INWERTSETZUNG/

Mit Dirk Baecker, Isabell Lorey, Gertrud Koch, Prabhu Mohapatra, Peter J. Schwartz und Roy Grundmann

Sa 28.2.2015
Auditorium
19.30–22.30h
Fr + Sa Tagesticket (inkl. Ausstellung) je 8€/6€

Simultanübersetzung Deutsch/Englisch

Ausgewählte Workshopfilme aus den 15 Städten sind visueller Ausgangspunkt wie auch gemeinsame Wissensbasis des zweiten Konferenztages, dessen Konzept gemeinsam mit Farocki und Ehmann entwickelt wurde: Sortiert nach thematischen und assoziativen Begriffsfeldern eröffnen spezifisch ausgewählte Filme den Einstieg in die Panels.

/INWERTSETZUNG/
Unter dem Begriff /INWERTSETZUNG/ wird ideen-, bild- und begriffsgeschichtliche Sortierarbeit geleistet, die aus dem Dreieck von Eigentum, Arbeit und Kapital berichtet. Zugleich stellen sich Fragen, wie aus sozial- und transnationaler historischer Perspektive über Erwerbs- und Lohnarbeit gesprochen werden kann. Wie lässt sich Wissen von Ware abgrenzen oder als solche kommodifizieren? Welche ideologischen Parameter setzt die ikonographische Geschichte von Bildern der Arbeit? Wie lassen sich jenseits monotheoretischer Vereinnahmungen transhistorische und –kulturelle Beobachtungen und Zugriffe denken, die erweiterte Analysen des Koppelungsprozesses von Arbeit-Mensch-Gesellschaft-Kapital ermöglichen?

Mit
Dirk Baecker (Soziologe, Zeppelin Universität Friedrichshafen), Isabell Lorey (Politische Theoretikerin, European Institute for Progressive Cultural Policies, Berlin), Gertrud Koch (Filmwissenschaftlerin, Ästhetische Theorie, Freie Universität Berlin), Prabhu Mohapatra (Wirtschafts- und Sozialhistoriker, Universität Delhi), Peter J. Schwartz (Literatur- und Filmwissenschaftler, Universität Boston)
Moderation: Roy Grundmann (Filmwissenschaftler, Boston University

Beitragende

Dirk Baecker ist Soziologe und Ökonom und Inhaber des Lehrstuhls für Kulturtheorie und –analyse an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift Soziale Systeme: Zeitschrift für Soziologische Theorie (seit 1995), Mitbegründer des Zentrums für Management und Consulting Ausbildung Management Zentrum Witten (2000-2011), Mitherausgeber des Jahrbuchs Revue für Postheroisches Management (2007-2012) und Mitglied des Vorstands der Zeitschrift Cybernetics & Human Knowing. Als Vertreter der Soziologischen Systemtheorie, setzt er sich mit soziologischer Theorie, Kulturtheorie, Wirtschaftssoziologie, Organisationsforschung und Managementlehre auseinander.

Roy Grundmann ist Direktor des neu gegründeten Bachelors in Cinema and Media Studies und leitet das Graduiertenkolleg für Film- und Fernsehwissenschaften an der Boston University. Mit einem Forschungsschwerpunkt auf Film an der Schnittstelle von Moderne und Postmoderne veröffentlicht er zu US-amerikanischem und deutschem Autorenkino, internationalem Avantgarde-Film, Film- und Kulturtheorie sowie zur Geschichte des Schwulen- und Lesbenfilms und Queer-Theorie. Sein Buch Andy Warhol’s Blow Job wurde 2003 veröffentlicht. Grundmann ist Herausgeber des Standardwerks über Michael Haneke, A Companion to Michael Haneke, und Mitherausgeber der vierbändigen Wiley-Blackwell History of American Film. Grundmann ist Kurator mehrerer Filmwerkschauen über Andy Warhol, Matthias Müller und Werner Schroeter, sowie der ersten umfassenden Retrospektive des Gesamtfilmwerks von Michael Haneke. Er ist Contributing Editor des Magazins Cineaste. Gemeinsam mit Gregory Williams leitete Grundmann im November 2014 in Boston die Konferenz Eine Einstellung zur Arbeit.

Gertrud Koch ist Professorin für Filmwissenschaft am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin. Sie war Fellow an zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen, darunter dem Getty Institute, Los Angeles, an der Columbia University, New York, an der University of California, Berkeley, und an der Freien Universität am Graduierten-Kolleg „Körper-Inszenierungen“. Von 2003-2014 war sie zudem Leiterin des Projekts Die Bedeutung der Illusion in der Filmästhetik im Sonderforschungsbereich 626 „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“, dessen Sprecherin sie auch ist. Sie ist Mitglied des Forschungskollegs „BildEvidenz“ und seit 2006 am Graduierten-Kolleg „InterArt“ der Freien Universität beteiligt.

Isabell Lorey ist Politische Theoretikerin am European Institute for Progressive Cultural Policies (eipcp), eine der HerausgeberInnen von transversal texts und der Reihe „es kommt darauf an“. Sie lehrt als Professorin an verschiedenen europäischen Universitäten in den Sozial- und Kulturwissenschaften Politische Theorie sowie feministische und postkoloniale Theorie. Zu den Themenbereichen ihrer internationalen Publikationen gehören: Prekarisierung von Arbeit und Leben im Neoliberalismus; aktuelle soziale Bewegungen, insbes. die Demokratiebewegungen seit 2011; kritische Demokratietheorie und politische Immunisierung. Kürzlich erschienen ihre Publikationen Figuren des Immunen (2011) und Kognitiver Kapitalismus (2012) mit Klaus Neundlinger. Ihr jüngstes Buch, Regierung der Prekären (2012), wird 2015 auf Englisch veröffentlicht als State of Insecurity. Government of the Precarious.

Prabhu Mohapatra unterrichtet Ökonomie- und Sozialgeschichte am Historischen Seminar der Universität Delhi. Er war Forschungsstipendiat und Gastprofessor an der Yale University, der School of Oriental and African Studies in London, den Universitäten von Cambridge, Amsterdam und Leiden sowie am Maison des Sciences de l’Homme in Paris. Seine Forschungsarbeit umfasst Agrargeschichte, transnationale Arbeitsgeschichte, Geschichte der Arbeitsbestimmungen in Südasien, globale Migrationsgeschichte sowie Ökonomie- und Sozialgeschichte im neuzeitlichen Südasien.

Peter J. Schwartz ist Professor für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Boston University, wo er auch in den Filmwissenschaften unterrichtet. Er ist der Autor von After Jena: Goethe’s Elective Affinities and the End of the Old Regime (2010) sowie von zahlreichen Veröffentlichungen zu Goethe und seiner Epoche, Georg Büchner, Aby M. Warburg und Michael Haneke. Seine letzte Veröffentlichung widmet sich einer ikonografischen Studie des Papiergeldes des kommunistischen Chinas und des sowjetischen Stummfilms (2014). Derzeit bereitet er eine vollständige Übersetzung von André Jolles’ maßgeblichem Werk zur Genretheorie Einfache Formen (1930).