Die Jury 2017

Die Jury wurde von einem unabhängigen Auswahlgremium nominiert. Diesem gehörten an: Klaus-Dieter Lehmann (Präsident des Goethe-Instituts), Joachim Sartorius (Lyriker, Übersetzer und ehemaliger Intendant der Berliner Festspiele), Rainer Traube (Leiter Kulturredaktion, Deutsche Welle), Christina Weiss (Publizistin, Professorin, Vorsitzende des Vereins der Freunde der Nationalgalerie), Jan Szlovak (Vorstandsvorsitzender Stiftung Elementarteilchen).

Verena Auffermann, © Manfred Claudi

Verena Auffermann
(Literaturkritikerin/Autorin)
Verena Auffermann, geb. 1944, studierte nach einer Buchhandelslehre Kunstgeschichte. Seitdem arbeitet sie als Literaturkritikerin, Redakteurin und Kulturkorrespondentin u. a. für Die Zeit, die Süddeutsche Zeitung, Deutschlandradio Kultur und DeutschlandRadio sowie als Autorin. Von ihr erschienen u. a. Nelke und Caruso. Über Hunde. Eine Romanze und Das geöffnete Kleid. Von Giorgione zu Tiepolo. Mit Gunhild Kübler, Ursula März und Elke Schmitter veröffentlichte Auffermann 2009 den literaturwissenschaftlichen Sammelband Leidenschaften. 99 Autorinnen der Weltliteratur. 2016 erschien von ihr in der Reihe Leben in Bildern: „Henry James“. Neben Moderationen und Teilnahmen an Rundfunk- und Fernsehdiskussion, lehrte Verena Auffermann von 1997-2002 als Dozentin beim Fortbildungsprogramm Buch- und Medienpraxis Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Sie war von 1992-1996 Jurorin des Klagenfurter Ingeborg Bachmann-Wettbewerbs, von 2010-2012 Jury-Vorsitzende für den Preis der Leipziger Buchmesse.

Jens Bisky, © privat

Jens Bisky
(Journalist/Schriftsteller)
Jens Bisky, geb. 1966 in Leipzig, studierte an der Humboldt-Universität Berlin Germanistik und Kulturwissenschaft. 1999 promovierte er mit einer Studie zur Architekturästhetik der Goethe-Zeit. Er schrieb für die Berliner Zeitung und ist seit 2001 Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung. Bisky hat mehrere Bücher veröffentlicht, darunter Geboren am 13. August – Der Sozialismus und ich (2004), Kleist. Eine Biographie (2007) und Unser König: Friedrich der Große und seine Zeit – ein Lesebuch (2011).

Frank Heibert, © Paulus Ponizak

Frank Heibert
(Literaturübersetzer)
Frank Heibert, geb. 1960 in Essen, studierte Romanistik und Germanistik in Berlin, Rom und Paris. 1990 Promotion zum Thema Wortspiel und Übersetzung. Seit 1983 arbeitet er als Literatur- und Theaterübersetzer aus dem Englischen, Französischen, Italienischen und Portugiesischen (Werke von Don DeLillo, Richard Ford, William Faulkner, George Saunders, Boris Vian, Yasmina Reza, u.v.a.). 1990-1995 leitete er gemeinsam mit Thomas Brovot den zebra literaturverlag. Er ist als freier Lektor, Literaturkritiker, Moderator von Literaturveranstaltungen und Dozent zu Übersetzungsthemen im In- und Ausland tätig, außerdem Romanautor (Kombizangen, 2006) und Jazzsänger. Für sein übersetzerisches Gesamtwerk bekam er 2012 den Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis, war im WS 2015/16 Wilhelm-August-von-Schlegel-Gastprofessor für Poetik der Übersetzung an der Freien Universität Berlin und erhielt 2016 den Helmut-Braem-Übersetzerpreis.

Jens Hillje, © Esra Rotthoff

Jens Hillje
(Dramaturg/Autor/Kurator)
Jens Hillje, geb.1968, wuchs in Mailand, München und Landshut auf. Nach einem Studium der angewandten Kulturwissenschaften in Perugia, Hildesheim und Berlin arbeitete er seit 1990 in der freien Theaterszene als Schauspieler, Autor und Regisseur. 1996 gründete er mit dem Regisseur Thomas Ostermeier die Baracke am Deutschen Theater in Berlin, welche unter seiner Leitung 1998 die Auszeichnung Theater des Jahres der Fachzeitschrift Theater heute erhielt. In dieser Zeit entwickelte er das bis heute erfolgreiche Format „Streitraum. Von 1999 bis 2009 war Jens Hillje Mitglied der Künstlerischen Leitung und Chefdramaturg der Schaubühne am Lehniner Platz, wo er das Festival Internationale Neue Dramatik (F.I.N.D) gründete. Als Dramaturg arbeitete er unter anderem mit den Regisseur*innen Falk Richter, Barbara Frey, Luk Perceval, Rafael Sanchez, Yael Ronen und Sebastian Nübling zusammen. Gemeinsam mit Nurkan Erpulat erarbeitete er 2010 das Stück Verrücktes Blut (Ballhaus Naunynstraße, Ruhrtriennale), das 2011 von der Fachzeitschrift Theater heute zum Stück des Jahres gewählt wurde. Im selben Jahr kuratierte Jens Hillje am Haus der Kulturen der Welt als Künstlerischer Leiter das Performing Arts Festival Intransit. Seit der Spielzeit 2013/14 ist er Co-Intendant des Maxim Gorki Theaters und hat mit Shermin Langhoff die künstlerische Leitung des Gorki inne – mit ihr erhielt er von der Stiftung Preußische Seehandlung den Theaterpreis Berlin 2016 sowie die Auszeichnung Theater des Jahres 2014 und 2016.

Michael Krüger , © Santiago Engelhardt

Michael Krüger
(Schriftsteller/Verleger)
Michael Krüger, geb. 1943 in Sachsen-Anhalt, wuchs in Berlin auf und lebt heute in München. Er war viele Jahre lang geschäftsführender Verleger des Carl Hanser Verlags in München, mehr als dreißig Jahre Herausgeber der Zeitschrift Akzente, der Buchreihe Edition Akzente und der Reihe Lyrik Kabinett. Seit den siebziger Jahren veröffentlicht er Romane, Erzählungen, Essays und Gedichte, für die er u.a. mit dem Peter-Huchel-Preis, dem Mörike-Preis, dem Joseph-Breitbach-Preis und dem Prix Medicis étranger ausgezeichnet wurde. Zurzeit ist er Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und im Frühjahr 2015 Fellow des Wissenschaftskollegs in Berlin.

Marko Martin , © Santiago Engelhardt

Marko Martin
(Schriftsteller/Publizist)
Marko Martin, geb. 1970, verließ im Mai 1989 aus politischen Gründen die DDR, Studium der Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaft an der TU und FU in Berlin. Nach langjährigem Aufenthalt in Paris lebt Martin, sofern nicht auf Reportagereisen, wieder in Berlin. Publizistische Arbeiten vor allem in Die Welt, Neue Zürcher Zeitung, Deutschlandradio, Jüdische Allgemeine und Internationale Politik. Jüngste literarische Veröffentlichungen (Auswahl): Die Essaybände Kosmos Tel Aviv (2012) und Treffpunkt '89 (2014), dazu die in der Anderen Bibliothek erschienenen Erzählbände Schlafende Hunde (2009) und Die Nacht von San Salvador (2013) sowie das literarische Tagebuch Madiba Days. Eine südafrikanische Reise (2015). Für 2016 erhielt Marko Martin  das Stadtschreiber-Stipendium der Stadt Breslau/Wroclaw.

Sabine Scholl , © Santiago Engelhardt

Sabine Scholl
(Schriftstellerin/Essayistin)
Sabine Scholl, geb. 1959, studierte Germanistik, Geschichte, Theaterwissenschaft in Wien, promovierte zu Unica Zürn. 1988 -1990 Lektorin an der Universität Aveiro/Portugal. 1992 Debüt mit Fette Rosen. Sie lehrte an Universitäten in Chicago, New York und Nagoya, konzipierte den Lehrgang „Sprachkunst“ in Wien, war dort von 2009-2012 Professorin. Derzeit unterrichtet sie am Literaturinstitut Leipzig sowie an der UdK Berlin, ist Leiterin der ERAschreibkurse Berlin. Sie veröffentlichte Romane, Essays, Hörspiele, Texte über Kunst. Daneben publiziert sie zur Kultur des portugiesischsprachigen, US- und lateinamerikanischen, japanischen sowie osteuropäischen Raums. Sabine Scholl nahm 1996 als Jurorin am Ingeborg-Bachmann-Preis teil. Zuletzt erschienen 2015  Nicht ganz dicht: Zu örtlichen Verschiebungen und Post-Literaturen, sowie 2016 der Roman Die Füchsin spricht. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, ist Mitglied der Grazer Autorenversammlung und im Literarischen Beirat von Fiktion e.V.