Die Geschichte meiner Zähne

Valeria Luiselli | Dagmar Ploetz

Valeria Luiselli: Die Geschichte meiner Zähne
Aus dem Spanischen von Dagmar Ploetz | La historia de mis dientes
Verlag Antje Kunstmann 2016 | Editorial Sexto Piso, Mexiko 2014

„Die Autorin zeigt anhand der Geschichte der Zähne des Mexikaners Gustavo Sanchez Sanchez, mit Rufnamen Carretera (dt. Autobahn), dass die Vorführung von Erzählprinzipien durchaus leidenschaftlich und nicht bloß verbissen sein kann. Den Leser erwarten lustvolle Digressionen zwischen Philosophie, literarischer Satire, Essay, Anekdote und dentaler Biographie, die Luiselli in aufmerksamer Zusammenarbeit mit Arbeitern der Saftfabrik Jumex in Mexico City gestaltete. Mit großer literarischer Sachkenntnis und Versiertheit aus dem Spanischen übersetzt von Dagmar Ploetz.“
(Jurykommentar zur Shortlist-Nominierung 2016)

Die Geschichte meiner Zähne

Gustavo Sánchez hat eine Mission: Jeder seiner hässlichen Zähne muss ersetzt werden. Glücklicherweise ist er Auktionator – der weltbeste Auktionator –, was ihm dabei hilft, Geld für die neuen Zähne zu sammeln. Dabei entdeckt er, dass es entscheidend ist, die Objekte, die er anbietet, mit Geschichten auszustatten. Das steigert ihren Wert immens. Auch wenn er noch ein paar andere Fähigkeiten besitzt, die ihm Geld verschaffen: Nach zwei Gläsern Rum kann er Janis Joplin imitieren, Glückskekse deuten und wie Christopher Kolumbus ein Hühnerei auf den Tisch stellen und beim Schwimmen den Toten Mann machen. Das Geschichtenerzählen aber entwickelt er zur Meisterschaft. Und die Sammlung seiner Zähne berühmter Menschen kann sich sehen lassen: von Plato zu Plutarch, Michel de Montaigne, Virginia Woolf und Enrique Vila-Matas. Sanchez aber will die von Marilyn Monroe…

Valeria Luiselli, © Dan Callister

Die Autorin

Valeria Luiselli, geboren 1983 in Mexiko City, schreibt für Magazine und Zeitungen wie Letras Libres und die New York Times. Sie hat Libretti für das New York City Ballet und den Essay-Band Papeles falsos geschrieben, der von der Kritik hoch gelobt wurde. Ihre Essays sind in mehrere Sprachen übersetzt worden, ebenso ihr Romandebüt Los ingrávidos (Die Schwerelosen). Für dieses Erstlingswerk erhielt sie den Los Angeles Times Book Prize 2014. Sie arbeitet als Lektorin, Journalistin und Dozentin und lebt in Mexiko-Stadt und New York.

Zuletzt erschienen:

  • Falsche Papiere. Essays, aus dem Spanischen von Dagmar Ploetz und Nora Haller; Verlag Antje Kunstmann 2014 (Papeles falsos; Editorial Sexto Piso, Mexiko 2010)
  • Die Schwerelosen, aus dem Spanischen von Dagmar Ploetz; Verlag Antje Kunstmann 2013 (Los ingrávidos; Editorial Sexto Piso, Mexiko 2011)

Dagmar Ploetz, © Verlag Antje Kunstmann

Die Übersetzerin

Dagmar Ploetz, geboren 1946 in Herrsching, verbrachte ihre Kindheit und Schulzeit in Argentinien und studierte Germanistik und Romanistik in München. 1971-76 war sie Mitherausgeberin der Literarischen Hefte. Von 1973-76 war sie Verlagslektorin, danach freie Journalistin. Seit 1983 übersetzt sie aus dem Spanischen (u.a. Rafel Chirbes, Gabriel García Márquez, Juan Masé) und erhielt 2005 den Jane-Scatcherd-Preis und 2012 den Übersetzerpreis der Stadt München. 2011 war sie mit der Übersetzung von Carlos Busqueds Roman Unter dieser furchterregenden Sonne in der Kategorie Übersetzung für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert, 2014 mit Valeria Luisellis Roman Die Schwerelosen für den Internationalen Literaturpreis-Haus der Kulturen der Welt.

Zuletzt erschienen:

  • Juan Marsé: Glückliche Nachrichten auf Papierfliegern; Wagenbach 2015 (Noticias felices en aviones de papel; Lumen, Barcelona 2014)
  • Rafael Chirbes: Am Ufer; Verlag Antje Kunstmann 2014 (En la orilla; Anagrama, Barcelona 2013)
  • Valeria Luiselli: Falsche Papiere. Essays (in Zusammenarbeit mit Nora Haller); Verlag Antje Kunstmann 2014 (Papeles falsos; Editorial Sexto Piso, Mexiko 2010)
  • Gabriel García Márques: Leben um davon zu erzählen; Kiepenheuer & Witsch 2014 (Vivir para contarla; Diana, Mexico 2002 / Grupo Editorial Norma, Bogotá 2002)
  • Valeria Luiselli: Die Schwerelosen; Verlag Antje Kunstmann 2013 (Los ingrávidos; Sexto Piso, Madrid 2011)