Krieg erzählen, Foto: Sebastian Bolesch
Krieg erzählen, Carte Blanche (2001), Filmstill, © Heidi Specogna
Krieg erzählen, Z 32 (2008), Filmstill, © Avi Mograbi
Krieg erzählen, Veillées d’armes (1994), Filmstill, © Marcel Ophüls
Krieg erzählen, Tag des Spatzen (2001), Filmstill, © Philip Scheffner

20.–22.2.2014

Krieg erzählen

Thementage

Gespräche, Diskussionen, Panels, Dialoge, Film, Lesungen

20.–22.2.2014

Bestimmte Erlebnisse gelten als unaussprechlich, und dennoch berichten Überlebende, Beobachter und Betroffene vom Krieg. Die Thementage wollen den Blick auf die Wirklichkeit des Krieges schärfen und verändern.

Wie kann man am Beginn des 21. Jahrhunderts von extremen Gewalterfahrungen erzählen? Bestimmte Erlebnisse gelten als unaussprechlich, und dennoch berichten Überlebende, Beobachter und Betroffene vom Krieg. Die von Carolin Emcke und Valentin Groebner kuratierten Thementage wollen den Blick auf die Wirklichkeit des Krieges schärfen und verändern.

100 Jahre nach Beginn des 1. Weltkriegs nimmt Krieg erzählen bewusst nicht die Großkatastrophen des 20. Jahrhunderts als Referenzgröße, sondern stellt aktuelle Konflikte der nahen Vergangenheit, Kriege in Ruanda und Jugoslawien, in Syrien und Afghanistan in den Fokus. Erzählen, die Ur-Technik des Umgangs mit Informationen, ist kein neutraler Vorgang. Erzählen glättet und filtert, verknappt und ergänzt. Welche Formate in Texten, Bildern und Filmen sind dafür tauglich, extreme Erfahrungen im Krieg zu vermitteln? Zu welchem Preis? Warum misslingen objektivierende Berichte so oft und warum wählen so viele Berichterstatter subjektive Perspektiven? Krieg erzählen versammelt Kriegsberichterstatter, Fotografen, Redakteure, Wissenschaftler, Filmemacher und Zeugen aus Kriegs- und Krisengebieten.

In Gesprächsrunden, Panels und Zwiegesprächen diskutieren sie über Zweifel und Ängste, Irrtümer und Unausgesprochenes – über jenes »Making-of« professioneller Berichterstattung, von dem Nachrichtenkonsumenten in der Regel nichts erfahren. Ergänzt werden die Gespräche durch Lesungen mit Schauspielern und einer Auswahl außergewöhnlicher Dokumentarfilme, zusammengestellt und kommentiert von Cristina Nord.

Mit Mohammad Al Attar, Jon Lee Anderson, Ulrich C. Baer, Bibiana Beglau, Andrea Böhm, Carroll Bogert, Sebastian Bolesch, Colette Braeckman, Hans Christoph Buch, Slavenka Drakulić, Lars Eidinger, Peter Geimer, Philip Gourevitch, Jean Hatzfeld, Romuald Karmakar, Michael Kamber, Elisabeth Kaneza, Albrecht Koschorke, Kattrin Lempp, Liao Yiwu, Verena Lueken, Karl Marlantes, Ethel Grace Matala de Mazza, Peter Maass, Marcel Mettelsiefen, Avi Mograbi, Viet Thanh Nguyen, Marcel Ophüls, Gerhard Paul, Senad Pećanin, Milo Rau, General Klaus Reinhardt, Majeda al-Saqqa, Eyal Sivan, Lawrence Weschler, Manfred Zapatka, Almut Zilcher.

Kuratiert von Carolin Emcke und Valentin Groebner