Vermessen

Das Anthropozän-Projekt. Eine Enzyklopädie

Atlas trägt das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern, darunter erschließen Forschung und Wissenschaft das Terrain. Die Vermessung der Welt. Mit der Sonne ist auch die Wissenschaft ins Zentrum des Denkens gerückt, damals, zur Kopernikanischen Wende. Bald in Disziplinen aufgeteilt, bald vor Vielfalt nur so strotzend. Maßvoll die Beherrschung, leuchtend die Vernunft dahinter. Ein ordentliches Babel. Bis die Erde selbst zum Maß der Dinge wurde. Nun vermessen Wissenschaft und Forschung das Anthropozän und dabei auch sich selbst. Derweil schwankt das Ganze in seinen Grundfesten, wirbeln die Stoffe, unfassbar Feinstoffliches, wie grelle Energie und dunkle Materie. Die Art und Weise des Maßes? Eine Erde, sechsmal in Plastikfolie gehüllt, die USA von Alufolie bedeckt. Jeder Quadratmeter des Globus mit Beton bedeckt. Sechs Milliarden Menschen, sieben, acht… Alles aus dem Lot. Das Maß der Dinge fehlt. Konkrete Maßnahmen auch. Weltweite Rechtsabkommen, globale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Ausgleich forcieren, am besten den Kapitalismus abschaffen. Und Atlas? Zuckt die Schultern...