Transformation

Das Anthropozän-Projekt. Eine Enzyklopädie

Nehmen wir einen typischen Produzenten des Anthropozäns, ein Minenunternehmen, vielleicht eine Kupfermine im Urwald Indonesiens oder in der Wüste Chiles. Vom Erdinneren bis in den Weltraum zeigt sich hier ein Zusammenspiel von Technologie, Mensch, den Elementen (chemisch und meteorologisch), Arbeits- und Umweltschutzauflagen, Börsennotierungen, Bruttosozialprodukt, Konsumgegenständen, Giftmüll, NGO-Aktivitäten, Grundwasserspiegeln, Forschungsgeldern und Krankheitsbildern. Die Reihe, in der das Element Kupfer andere Formen und Bedeutungen erhält, ist lang und komplex. Neben der Frage nach der Verantwortlichkeit in all diesen Abschnitten ist hier eine andere, recht politische Frage interessant: Wem gehört die Natur? Ist sie Ressource oder Subjekt? Und wenn, kann man ein Subjekt besitzen? Das hätten wir mit der Sklaverei hinter uns gelassen. Wie würde es die Gesellschaftsordnung verändern, wenn wir Natur als Subjekt wahrnähmen? Wäre das vorstellbar? Wenn das Meer gegen Ölkonzerne klagen würde? Führen wir dieses Gedankenspiel bei Bäumen und Wäldern weiter, oder bei Tieren, und fragen nach deren Rechten und Wollen. Wäre dies ein erster Schritt in ein anthropozänes Denken? Mit dem Frauenwahlrecht hat es doch auch geklappt.