Gustav Mesmer, © Stefan Hartmaier / Gustav Mesmer Stiftung
Ausstellungsansicht, Foto: Sebastian Bolesch © Haus der Kulturen der Welt

3.3.–8.5.2011

Der Traum vom Fliegen - The Art of Flying

Ausstellung, Vorträge, Vermittlungsprogramm

Der Übersetzungsfehler im Doppeltitel ist beabsichtigt: Zum Einen geht es den Kuratoren Thomas Hauschild und Britta N. Heinrich um den Menschheitstraum vom Fliegen, zum Anderen um die Technologie des von Verbrennungsprozessen angetriebenen menschlichen Flugs.

In einem Parcours durch Zeit und Raum – von der Montgolfière bis zum ältesten und wertvollsten Schamanenmantel, von Düsenjetmodellen bis zu den fiktiven „Ingold Airlines“ – werden Antworten auf Fragen, wie die folgenden gesucht: Hat die menschliche Technologie alle alten Menschheitsträume erfüllt? Wäre sie ohne ‚primitive’, aber sehr nachhaltige Technologien des Werfens, Schießens, Fahrens möglich gewesen? Was wäre, wenn die Menschheit auf die Realisierung einiger technologischer Ziele (Raumfahrt, billiger Personenflugverkehr) wieder verzichten müsste, und wie würde sie dann den Traum vom Fliegen verwirklichen?

Die Ausstellung lässt die Besucher die Fantastik des Fliegens nacherleben, wenn sie sich in einem Space-Trainer für Weltraumpiloten erproben. Sie vermittelt elementare Kenntnisse der Vogelperspektive und der Flugtechnologie, dokumentiert prähistorische und ethnologische Zeugnisse menschlicher Wurf- und Schussmethoden neben Triebwerkstechnologien, „Vogelmenschen“, Raketen und Pilotensitzen. Besucher lernen die Flugtechniken von Insekten und Vögeln kennen und das Leben von Flugpionieren und Schamanen. Sie erleben den Zusammenhang von mystischer Levitation, Deckengemälden und Montgolfierentechnologie im Barock. Altchinesische und altperuanische Flugimagination und -technologien gehören ebenso zu dem Parcours ebenso wie Abschussbasen für Raketen.

Die Ausstellung wird durch ein Vortragsprogramm ergänzt, das die vielfältigen Formen der Träume des Fliegens beleuchtet. Zur Erfahrung des Fliegens zwischen Imagination und technischer Realität spricht zum Auftakt Mihaly Csikszentmihalyi, Sozialpsychologe an der Universität Chicago, Unternehmensberater und einer der weltweit führenden Theoretiker der Synergie von Körpererfahrung, zerebraler Aktivität und Narrativität des „Fliegens/Fließens“ (flow).

Kuratoren: Thomas Hauschild und Britta N. Heinrich
Co-Kuratoren: Jörg Potthast und Viktoria Tkacsyk
Die Ausstellungsarchitektur gestaltete der Bühnenbildner Hansjörg Hartung